1200 Jahre altes Magdeburg -
Neue deutsche 10-Euro-Münze erinert an die wechselvolle Geschichte der Stadt an der Elbe



Ausgegeben wurde jetzt die von Heinz Hoyer gestaltete Silbermünze zu 10 Euro anlässlich der 1200-Jahrfeier Magdeburgs. (Foto: BMF)

Magdeburg. Stadtjubiläen waren und sind beliebte Anlässe zur Ausgabe von Gedenkmünzen. So wurde auch jetzt zum 1200jährigen Bestehen von Magdeburg eine neue 10-Euro-Münze geprägt. Das Silberstück kam am 8. September 2005 in Umlauf. Seine Auflage beträgt 2,1 Millionen Exemplare, von denen 300 000 Stück in der höchsten Prägequalität „Spiegelglanz“ ausgeführt werden. Da so viele „Magdeburger“ auf den Markt gelangen, haben Interessenten keine Schwierigkeit, sie bei ihrer Bank um die Ecke zu erwerben.

Gestaltet von dem Berliner Münzdesigner Heinz Hoyer, zeigt die neue 10-Euro-Münze auf der Bildseite einige berühmte Bauwerke und Sehenswürdigkeiten in der Stadt an der Elbe. Darunter befinden sich der zu den frühen deutschen Denkmälern unter freiem Himmel zählende Magdeburger Reiter, von dem eine Nachbildung auf dem Alten Markt steht, die so genannten Magdeburger Halbkugeln und das von Ernst Barlach geschaffene Mahnmal für die Toten des Ersten Weltkriegs im Dom. Die Hauptfassade des mächtigen Gotteshauses bildet das Hauptmotiv der Vorderseite. Die im Aufbau der Bildseite angepasste Wertseite zeigt den Bundesadler, der von den zwölf Europasternen flankiert wird. Der Rand des in der Staatlichen Münze Berlin, erkennbar am Münzzeichen A, geprägten Zehn-Euro-Stücks weist mit der Inschrift MAGADOBURG 805 – MAGDEBURG 2005 auf das Jubiläum der Stadt, die bis ins 17. Jahrhundert eine eigene Münzstätte besaß und durch eine reichhaltige Geldproduktion glänzte. Magdeburger Münzen sind gut am „redenden“ Wappen zu erkennen. Es besteht aus einem Mädchen (Magd), das aus den Zinnen einer Burg schaut.

In neuerer Zeit wurden Ereignisse der Magdeburger Geschichte mehrfach auf Kursmünzen dargestellt. So erinnerte 1931 ein von Maximilian Dasio entworfenes Dreimarkstück an den großen Brand 300 Jahre zuvor, durch den die Festungsstadt mitten im Dreißigjährigen Krieg vernichtet und der übergroße Teil der Einwohnerschaft getötet wurde. Damals setzte sich der Bürgermeister Otto von Guericke, dessen Standbild im Zentrum der Stadt steht, für den Wiederaufbau ein. Bekannt wurde Guericke allerdings durch seine Versuche mit den Magdeburger Halbkugeln, die auf der neuen 10-Euro-Münze dargestellt wurde. Auf einem DDR-Zehnmarkstück von 1977 anlässlich des 375. Geburtstages von Otto von Guericke stellte Dietrich Dorfstecher die Halbkugeln in geöffnetem Zustand dar. Der Bürgermeister und Naturwissenschaftler hatte die Kupferschalen zusammengepresst, indem er Luft aus ihnen pumpte. Mehreren Pferden, die an beiden Seiten zogen, gelang es nicht, die Halbkugeln auseinander zu reißen. Auf einer weiteren, 1977 in kleiner Auflage probeweise geprägten Zehnmarkmünze ohne Jahreszahl hat Gerhard Rommel den Versuch mit jeweils vier Pferden dargestellt.

Helmut Caspar

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