Historische Bauten brauchen Helfer -
Kuratorium wirbt für Denkmalschutz in Berlin /
Benefizkonzert am Freitag in der Elisabethkirche



Schinkels St. Elisabeth-Kirche, eine Perle der klassizistischen Architektur, erlebte in den vergangenen Jahren auch mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ihre Wiedergeburt. (Foto: Caspar)

Seit 15 Jahren hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) allein in Berlin Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten an fast einhundert historischen Bau- und Kunstdenkmalen mit mehr als elf Millionen Euro gefördert. Mit publikumswirksamen Aktivitäten wie öffentlichen Führungen und Vorträgen, der Beteiligung am Tag des offenen Denkmals stets am zweiten Sonntag im September, dem Schulprojekt „denkmal aktiv“ oder dem Freiwilligen Jahr in der Denkmalpflege macht die in Bonn ansässige Stiftung auf die Notwendigkeit bürgerschaftlichen Engagements aufmerksam und wirbt in breiten Teilen der Bevölkerung für den Erhalt historischer Bau- und Kunstdenkmäler.

Um im denkmalpflegerischen Geschehen der Hauptstadt besser wahrgenommen zu werden, ist seit einiger Zeit nach dem Vorbild anderer großer deutscher Städte in Berlin ein ehrenamtliches Kuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz tätig. Vertreten sind in dem Kuratorium überwiegend am Erhalt historischer Bauten interessierte Laien, die den Denkmalschutzgedanken in die Öffentlichkeit tragen und neue Freunde für das gebaute Erbe gewinnen wollen. Der Kuratoriumsvorsitzende Georg Friedrich Ferdinand Prinz von Preußen und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Gottfried Kiesow setzen große Erwartungen in die Arbeit des Gremiums, von dem ein „Schub“ in der ehrenamtlichen Arbeit und bei der Gewinnung von Spendern und Spenden ausgehen soll. Das Kuratorium ist auf Landesebene präsent, will aber auch in die Berliner Bezirke ausstrahlen und überall in der Stadt für den Erhalt gefährdeter oder in ihrem Wert nicht erkannter Bauten, Gärten und anderen Anlagen werben, auch wenn das in Zeiten knapper Kassen immer schwerer fällt.

Das Kuratorium besteht aus 15 Personen und stellt sich am 27. Mai ab 15.30 Uhr erstmals im Rahmen eines bunten Programms mit Führungen, Filmpräsentation, Infoständen und Festvortrag in und um die St. Elisabeth-Kirche an der Invalidenstraße in Berlin-Mitte der größeren Öffentlichkeit vor. Veranstaltet vom Kulturbüro SOPHIEN findet ebenfalls am Freitag um 19.30 Uhr ein Benefiz-Konzert mit Liedern von Krieg und Frieden statt, dessen Reinerlös dem weiteren Ausbau der noch nicht gang fertig gestellten Elisabeth-Kirche zugute kommt. Karten für 10 Euro gibt es an der Abendkasse.

Kein Gebäude in Berlin wäre für den Auftritt des Denkmal-Kuratoriums besser geeignet als die St. Elisabeth-Kirche. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte klassizistische Gotteshaus, ein Werk von Karl Friedrich Schinkel aus dem frühen 19. Jahrhundert, erlebte in den vergangenen Jahren seine Wiedergeburt. Insgesamt hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 1,5 Millionen Euro in das Projekt investiert, und die Arbeiten sind noch nicht beendet. Nach deren Abschluss soll das Gebäude sowohl kirchlich als auch für Konzerte, Vorträge und Ausstellungen genutzt werden. Einen Vorgeschmack dafür wird es am Freitag geben.

Fragen zum Denkmal-Kuratorium Berlin und zum Mitmachen in diesem Gremium werden von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Bonn, Tel. 0228/36885968 oder e-Mail ortskuratoren@denkmalschutz.de, beantwortet.

Helmut Caspar

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