Eintritt frei für Kinder und Jugendliche
Viele Museen können gratis besucht werden, andere sind auf die Einnahmen angewiesen


Die Staatlichen Museen laden Kinder und Jugendliche in ihre Häuser – hier der Hamburger Bahnhof an der Invalidenstraße – ab 1. April 2004 zu Gratisbesuchen ein. (Foto: Caspar)

Die Berliner Museen brauchen sich über mangelndes Besucherinteresse nicht zu beklagen und tun einiges, Kinder und Jugendliche ihre Häuser zu bekommen. Sie tun das mit speziellen Veranstaltungen und Führungen, aber auch durch Reduzierung oder Verzicht auf Eintrittspreise für diese Gruppe sowie durch Sonderregelungen für Schulklassen.

Sich allerdings im Dschungel der Eintrittsgelder zurecht zu finden, ist nicht ganz einfach. Gratisbesuche gibt es unter anderem im Museum für Kommunikation an der Leipziger Straße (Mitte), ferner im Antikriegsmuseum an der Brüsseler Straße (Wedding), im Dokumentationszentrum Berliner Mauer an der Bernauer Straße (Wedding) oder auch im Alliiertenmuseum an der Clayallee (Dahlem). Bei der Stiftung Stadtmuseum mit ihren Außenstellen heißt es jeweils am Mittwoch „Eintritt frei“, und zwar für alle Besucher. Das Deutsche Historische Museum im Zeughaus Unter den Linden, das Ende 2004 mit einer neuen Dauerausstellung 2000 Jahre Geschichte der Deutschen von der Römerzeit bis zur Gegenwart neu eröffnet wird, geht einen Mittelweg. Es nimmt bei Erwachsenen zwei Euro Eintritt, erlässt ihn aber allen Besuchern unter 18 Jahren. Die Staatlichen Museen zu Berlin schließen sich dem Trend an und schaffen zum 1. April Eintrittspreise für junge Besucher ab.

Zu einer solch generösen Geste ist etwa der Berliner Dom am Lustgarten (Mitte) nicht in der Lage. Wer ihn besucht, muss tief in die Tasche greifen. Auch das Deutsche Technikmuseum in Kreuzberg, in das besonders viele Schüler kommen, kann nicht gratis besucht werden. Sie müssen bis zum Alter von 14 Jahren 2,50 Euro berappen, und wenn sie älter sind, sind 4,50 Euro fällig. Das Museum würde lieber heute als morgen die Eintrittspreise für junge Besucher abschaffen oder reduzieren, sieht sich aber dazu aus finanziellen Gründen nicht in der Lage, weil staatliche Zuschüssen immer weiter abgebaut werden und jeder Eintritts-Euro gebraucht wird, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Auch das Filmmuseum am Potsdamer Platz und das Naturkundemuseum an der Invalidenstraße (Mitte) sind auf ihre Einnahmen durch Verkauf von Besucherkarten angewiesen.

Helmut Caspar

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