Berliner Dom hat jetzt eine eigene Stiftung Hilfe für geistliche und denkmalpflegerische Projekte im Gotteshaus am Lustgarten




Für den Berliner Dom stehen ab sofort auch Mittel aus einer speziell ihm gegründeten Stiftung bürgerlichen Rechts zur Verfügung.



Die grün patinierten Figuren – hier der segnende Christus über dem Domportal – müssen nacheinander auf ihren Zustand überprüft und eventuell restauriert werden. (Fotos: Caspar)

Unübersehbar steht am Lustgarten der 1905 eingeweihte Berliner Dom. Seit der Palast der Republik abgerissen ist, kann man seine Monumentalität noch besser wahrnehmen. Wer allerdings meint, mit dem Einbau von kaiserzeitlichen Mosaiken in die Wölbung über der Predigtkirche oder der Erneuerung des vergoldeten Kuppelkreuzes seien die Bauarbeiten am und im Dom beendet, der irrt. „An einem solchen Gebäude ist immer etwas zu tun, etwa die Restaurierung der Särge in der Hohenzollerngruft oder von beweglichem und unbeweglichem Kultur- und Kunstgut. Um diese Arbeiten wirkungsvoll voranzubringen und andere Vorhaben zu verwirklichen ist jetzt im Rahmen einer Dankeschön-Veranstaltung mit Orgelmusik die Berliner-Dom-Stiftung gegründet worden“, sagt Irmgard Schwaetzer, die Vorsitzende des Domkirchenkollegiums. Die Gemeinde der Oberpfarr- und Domkirche, so der der offizielle Name des Berliner Doms, möchte mit der Stiftung bürgerlichen Rechts einen aktiven Beitrag zur „Zukunftsfähigkeit der Kirche“ leisten und aus den Zinserträgen geistliche sowie kulturelle und denkmalpflegerische Projekte unterstützen. Konkret gehe es um die Anschaffung einer eine für Kirchenkonzerte geeigneten Orgel und die weitere Verbesserung der Ausstattung des Gottesdienstraums, aber auch Ausstellungen und Neuerwerbungen für das Dommuseum. Mit Hilfe der Stiftung werde es leichter sein, so Schwaetzer, große und kleine Geldzuwendungen einzuwerben und gezielt in konkrete Vorhaben zu investieren. Dazu würden in jedem Jahr neue Projekte festgelegt.

Im Dezember vergangenen Jahres erging ein Aufruf an die Gemeindemitglieder und Freunde des Berliner Doms, daraufhin wurden 257 000 Euro gesammelt. „Das ist ein sehr willkommener Anfangsbetrag, der sich noch weiter erhöhen wird, sobald die Stiftung gegründet ist und aktiv werden kann“, so die Vorsitzende des Domkirchenkollegiums. Im Übrigen gebe es, was Stiftungen betrifft, am Berliner Dom und an anderen Kirchen eine lange Tradition, denn schon vor Jahrhunderten gab es namhafte Zuwendungen für den Unterhalt der Gotteshäuser, aber auch für die Anschaffung von Kunstwerken und andere Aktivitäten, die aus dem normalen Haushalt nicht hätten finanziert werden können.

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