Mauerreste über die ganze Welt verstreut - Neues Buch dokumentiert,
wohin bemalte Betonteile gelangt sind



Was Mauerspechte im Winter 1989/90 nicht zerhackten, wurde auf Trödelmärkten vermarktet oder landete in Präsidentengärten, Botschaftsresidenzen und Museen. Diese Szene spielte sich im November 1989 unweit des Brandenburger Tors ab, der Verlauf der Mauer ist heute im Straßenboden markiert. (Foto: Caspar)

Schneller als gedacht war nach dem 9. November 1989 die Berliner Mauer aus dem Bild unserer Stadt verschwunden. 1990 machte die noch amtierende DDR-Regierung die Reste zu Geld oder ließ sie zerschreddern.Niemand wollte mehr die Mauer sehen, als sie endlich durchlässig geworden war. Doch damit waren die Betonelemente, die auf westlicher Seite bunt bemalt waren, nicht aus der Welt. Es gab nach ihnen eine große Nachfrage, und so kommt es, dass auf allen Kontinenten Reste der todbringenden Grenzbefestigungen aufgestellt, manchmal auch wie Stadtbilder inszeniert sind. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat ein Buch mit dem Titel „Die Berliner Mauer in der Welt“ herausgegeben, das im Verlag Berlin Story erschien, 192 Seiten und 130 Abbildungen hat und 19,80 Euro kostet (ISBN 978-3-86855-023-8). Der Band dokumentiert den Weg, der 1961 zum Bau der Mauer und 1989 zu ihrem Fall führte, und er geht der neuen Liebe zur Berliner Mauer nach. Der Band erzählt, wo überall Mauerteile als Relikte des Kalten Krieges weiterleben und wie es kam, dass sie die Gärten des US-Präsidenten und des Papstes schmücken, aber auch öffentliche Plätze in Paris, London, New York, Kapstadt und in vielen anderen Städten gelangten. Das informative Buch endet mit einem Kapitel, das sich mit den Resten der Berliner Mauer befasst und die einzelnen Standorte vom Checkpoint Charlie über den Potsdamer Platz bis zur Bernauer Straße und anderen Standorten vorstellt.

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