Dokument und Spiegel einer Epoche -
Neues Heft mit Auskünften über Münzhändler und ihre Internetseiten



Diese preußischen Silbertaler des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. aus dem frühen 18. Jahrhundert werden neben vielen anderen Raritäten in der ständigen Ausstellung des Münzkabinetts der Staatlichen Museen im Bode-Museum auf der Museumsinsel gezeigt. (Foto: Caspar)

Der Verband der deutschen Münzenhändler (VddM) hat für die Jahre 2010 und 2011 ein neues Verzeichnis seiner Mitglieder im In- und Ausland herausgebracht. Die Broschüre mit traditionellem silberfarbigen Umschlag nennt Adressen und Internetseiten von 45 Auktionshäusern und Ladengeschäften in Deutschland sowie die von sechs korrespondierenden Mitgliedern in Italien, Polen, der Schweiz und in Spanien. Sehr schnell kann man sich über Verbindungsdaten zu den Händlern wie Adresse, Telefon, Fax und e-Mail informieren. Das Einleitungskapitel geht auf die Motive ein, warum Münzen und Medaillen gesammelt werden, und es gibt Tipps für verschiedene Sammelgebiete von der Antike bis zur Neuzeit. Die Begeisterung für das Sammeln schlage wie ein Blitz ein oder das Interesse wachse nach und nach. "Jedes einzelne Stück, ob künstlerisch gestaltet oder einfach mit einer Wertziffer markiert, ist ein Dokument und Spiegel seiner Epoche. Vielfach finden sich Münzen von feinster künstlerischer Gestaltung auch in jenen Epochen, deren kulturelles Erbe ansonsten spärlich ist", hält der Münzhändlerverband fest und weist auf liebevoll bis ins Detail dargestellte menschliche Porträts, aber auch Götter-, Pflanzen- und Tierbilder, Bauwerke und Schiffe sowie Waffen und andere Gerätschaften hin. Auf Münzen könne man den Wandel in der Mode sowie in Haartrachten gut studieren, ebenso Veränderungen bei der Schrift und Sprache. Das Münzensammeln könne mehr sein als nur ein Hobby und eine Leidenschaft, heißt es weiter. Es berge vielfältige Möglichkeiten der Weiterbildung, der inneren Bereicherung, ja sogar der eigenen wissenschaftlichen Forschung. Die geringe Größe der Münzen erleichtere den Aufbau einer Münzensammlung. Man brauche keinen Museumsraum, keine Vitrinen. Für den Anfang würden einfache Papiertütchen oder spezielle Münzkassetten ausreichen. Selbst für bedeutende Sammlungen genüge oft ein kleiner Schrank. Die Broschüre weist darauf hin, dass es Münzen in fast allen Preislagen gibt. Münzsammlungen seien mehr als die Summe einzelner Stücke. Viele Münzen seien von Generation zu Generation, von Sammlung zu Sammlung gewandert, andere stammten aus Funden und hätten manchmal jahrhundertelang in der Erde geruht. Heute könnten wirklich wertvolle Sammlungen nur mit Hilfe erfahrener und leistungsfähiger Münzhändler aufgebaut und, wenn erforderlich, zu angemessenen Preisen wieder aufgelöst werden.

Während früher das Münzensammeln weitgehend eine Beschäftigung der so genannten "gehobenen Kreise" war, so habe sich im 20. Jahrhundert, vor allem aber nach dem Zweiten Weltkrieg, die Zahl der Münzensammler, die heute aus allen Schichten der Bevölkerung kommen, erheblich vergrößert. Dementsprechend habe auch die Zahl der Münzhandlungen zugenommen. Um der Sammlerschaft besser dienen zu können und aus dem Bemühen, das Fälschungsunwesen gemeinsam zu bekämpfen, sei 1952 der Verband der deutschen Münzenhändler e. V. gegründet worden. "Der Verband nimmt nach strenger Prüfung nur in jeder Beziehung zuverlässige Händler auf, die das erforderliche numismatische Wissen und Können nachweisen und über die entsprechenden wissenschaftlichen Hilfsmittel verfügen. Das Zeichen des Verbandes ist der Merkurkopf in der Umschrift Verband der deutschen Münzenhändler. Führt ein Münzhändler dieses Zeichen, dann kaufen oder verkaufen Sie bei ihm ohne Risiko. Jedes Mitglied gewährleistet dem Käufer in Höhe des Kaufpreises die Rücknahme aller durch ihn verkauften beziehungsweise verauktionierten Münzen, soweit es sich um eine Fälschung handelt. Alle Mitglieder des Verbandes sind diesen Grundsätzen verpflichtet."

Das neue Mitgliederverzeichnis kann kostenlos und unverbindlich bei der Geschäftsstelle des Verbands der deutschen Münzenhändler, Postfach 350337, 10212 Berlin, Telefon und Fax 030/9754819, sowie per e-Mail unter der Adresse vddm.caspar@vddm.de bestellt werden. Weitere Informationen im Internet mit Angaben über Auktionen und Verkaufslisten sowie aktuelle Nachrichten aus dem Verband der deutschen Münzenhändler und darüber hinaus stehen im Internet unter www.vddm.de.

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