Deutsche Euro-Münzen 2013 - Liste der Kurs- und Sonderprägungen lässt interessante Ausgaben erwarten





Erich Ott wurde mit dem ersten und Christian Höpfner mit dem zweiten Preis für ihre Modelle für die Wagner-Münze von 2013 ausgezeichnet.



Erwartet wird 2013 die goldene Wald-Münze mit einem Kiefernzweig. Das Zwanzig-Euro-Stück wurde von Frantisek Chochola gestaltet. (Fotos: Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen)

Im Unterschied zu einigen anderen Euro-Staaten hält sich die Bundesrepublik Deutschland mit der Ausgabe ihrer Euro-Münzen stark zurück. Das hebt die Attraktivität dieses Gebietes, das sich wachsender Beliebtheit erfreut. Sammler können sich auf neun neue Ausgaben in Werten zwischen zwei und einhundert Euro freuen. Die Liste beginnt mit einem Zwei-Euro-Stück aus Bimetall zum Thema „Fünfzig Jahren Elysée-Vertrag“. Der deutsch-französische Freundschaftsvertrag wurde am 22. Januar 1963 vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle unterzeichnet und ist nach dem Ort des Staatsaktes, dem Elysée-Palast in Paris, benannt. Mit dem Abkommen über die deutsch-französische Zusammenarbeit setzten beide Nachbarstaaten einen Schlusspunkt unter ihre lange und durch viele Kriege überschattete „Erbfeindschaft“, vereinbarten eine enge Zusammenarbeit in der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik und verpflichteten beide Regierungen zum Ausbau der Beziehungen und zu regelmäßigen Konsultationen.

Die nächste Zwei-Euro-Münze von 2013 gehört zu der 2006 begonnenen Länderserie und würdigt das Bundesland Baden-Württemberg mit der Darstellung des mittelalterlichen Klosters Maulbronn, das zu den bedeutendsten mittelalterlichen Anlagen dieser Art gehört und seit 1993 auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes steht. Bis 2021 folgen nach der Reihenfolge im Präsidium des Deutschen Bundesrates Motive aus den Bundesländern Niedersachsen, Hessen, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.

Nachdem 2012 eine aus Silber beziehungsweise Neusilber bestehende Zehn-Euro-Münze „200 Jahre Märchen der Brüder Grimm“ mit dem Doppelbildnis der berühmten Sprachwissenschaftler und Märchensammler Jacob und Wilhelm Grimm gewürdigt hatte, wird es 2013 eine Fortsetzung mit Schneewittchen als Motiv geben. Das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) organisiert derzeit den künstlerischen Wettbewerb. Sodann können wir uns auf eine Sonderausgabe zu zehn Euro „150 Jahre Rotes Kreuz“ sowie zum 200. Geburtstag des Komponisten und Begründers der Bayreuther Festspiele Richard Wagner freuen. Hier ist schon das von Erich Ott gestaltete und mit dem ersten Preis bedachte Bildnis des Künstlers mit Samtbarett bekannt.

Erwartet wird darüber hinaus eine Gedenkmünze zum 200. Geburtstag von Georg Büchner, der zu den bedeutendsten Dichtern des deutschen Vormärz gehörte, aber eigentlich Mediziner und Naturwissenschaftler war und bereits 1837 in Zürich mit nicht einmal 27 Jahren an den Folgen einer Typhusinfektion starb. Von den hessischen Behörden wegen „staatsverräterischer Handlungen“ per Steckbrief gesucht, machte er mit seinen, die Verhältnisse im damaligen Deutschen Bund kritisierenden Kampfschriften sowie seinem Drama „Dantons Tod“, dem Lustspiel „Leonce und Lena“ und weiteren Dichtungen auf sich aufmerksam. Indem die letzte Zehn-Euro-Münze von 2013 den Nachweis elektromagnetischer Wellen durch Heinrich Hertz vor 125 Jahren würdigt, reiht sie sich in eine Folge vom Ausgaben ein, mit denen an Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik erinnert wird.

Die für 2013 angekündigte Zwanzig-Euro-Münze aus Gold zeigt einen Kiefernzweig. Die Serie, die am Internationalen Jahr der Wälder laut UN-Resolution 61/193 vom 20. Dezember 2006 initiiert wurde, endet 2014 und 2015 mit den Motiven Kastanienblatt und Lindenblatt. Vorangegangen waren ein Eichenblatt (2010), ein Buchenblatt (2011) und ein Fichtenzweig (2012). Geplant ist darüber hinaus eine goldene Hundert-Euro-Münze, mit der das im ausgehenden 18. Jahrhundert geschaffene und zum Weltkulturerbe gehörende Dessau-Wörlitzer Gartenreich gefeiert wird.

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