Ein Herz für pflegebedürftige Bücher - Staatsbibliothek wirbt für Patenschaften und setzt Spendern ein kleines Denkmal



Im Haus 2 der Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße 33 wurden besonders schwere Pflegefälle vorgestellt, aber auch Objekte, die im vergangenen Jahr vor dem Verfall gerettet werden konnten. Sandra Lubinski zeigt ein besonders schadhaftes Buch und freut sich auf weitere Buchpatenschaften. (Foto: Caspar)

Millionen Bücher, Zeitschriften und andere Schrift- und Bildträger leiden unter der Last ihres Alters. Buchbinder und Restauratoren kommen mit Pflege- und Sicherungsmaßnahmen kaum hinterher. Für ganz akute Fälle sucht die Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz auch in diesem Jahr nach Menschen, die ein Herz für gefährdete Bücher und Schriften haben und Patenschaften für sie übernehmen. Fachwissenschaftler wählen aus dem Bestand der Staatsbibliothek Unter den Linden und an der Potsdamer Straße 33 jene Nachschlagewerke, Kinder- und Jugendbücher, Handschriften, Zeitungen, historische Stiche und Drucke und viele andere Objekte aus, die ohne eine konservatorische Aufarbeitung nicht mehr zur Benutzung freigegeben werden könnten. Da der Etat der Staatsbibliothek die Ausgaben für die solche Maßnahmen bei weitem übersteigt, ist sie auf Hilfe von außen angewiesen. "Mit einer Spende ist es möglich, Bücher, Karten, Zeitungen oder Handschriften so wiederherzustellen, dass sie für die Forschung genutzt werden können", sagt der Vorsitzende des Vereins der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V., Klaus G. Saur. "Wir haben Listen von Objekten ausgearbeitet, die sich für solche Patenschaften eignen. Doch wer sich ganz allgemein an dem Rettungsprogramm beteiligen möchte, kann eine steuerlich absetzbare Zuwendung auch in einen Fonds zahlen, mit dem die Restaurierungsarbeiten finanziert werden. Jeder Euro ist willkommen." Um welche Stücke es sich handelt und wie man eine Patenschaft übernimmt, könne man bei der Staatsbibliothek erfragen oder im Internet unter der Adresse www.freunde-sbb.de/de/buchpatenschaften nachlesen.

Die Staatsbibliothek zeigt sich den Spendern und Sponsoren auf vielfältige Weise erkenntlich. So lädt sie diese ein, ihre bibliophilen Patenkinder zu besichtigen, und an Veranstaltungen von Deutschlands größter Buch- und Schriftensammlung teilzunehmen. Außerdem kann man sich auf besondere Weise ein kleines Denkmal setzen. Das geschieht dadurch, dass ein Exlibris desjenigen in das Buch oder ein anderes Objekt geklebt wird, mit dessen Hilfe es restauriert wurde. Auf diese Weise ist der Name des Paten für alle Zeiten mit der Berliner Staatsbibliothek und seinen Schätzen verbunden. Weitere Fragen beantwortet Gwendolyn Mertz von der Geschäftsstelle der Freude der Staatsbibliothek zu Berlin e. V., Telefon 030/266 43 8000, das Spendenkonto für Buchpatenschaften lautet 439 39 22 02 bei der Deutschen Bank Berlin, BLZ 100 700 24.

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