„Frauen - Männer - Macht“ -
Geheimes Staatsarchiv holt historische Schicksale und Dokumente ans Tageslicht



Archivdirektor Jürgen Kloosterhuis lädt zum Tag der Archive ins Geheime Staatsarchiv ein und macht mit historischen Personen und Dokumenten bekannt.



Hinter dem Portal des Geheimen Staatsarchivs an der Archivstraße 12-14 in Dahlem ist nichts geheim. (Fotos: Caspar)

Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz lädt anlässlich des Tags der Archive am 9. März 2014 zu Führungen und Lesungen sowie zur Präsentation ausgewählter Archivalien und Bücher in die Archivstraße 12-14 ein. „Frauen - Männer - Macht“ lautet das Thema des Treffens, bei dem von 9.30 bis 16 Uhr das Geheime Staatsarchiv der interessierten Öffentlichkeit einen Einblick in seine Schätze gewährt und Erwachsene und Kinder zur Schatzsuche einlädt. Archivchef Jürgen Kloosterhuis freut sich auf rege Teilnahme, und er hält um 10 und 14 Uhr Übungen zum Verständnis und Auswertung historischer Dokumente ab. Hinter dem Titel „Trotzkopf Anna“ verbirgt sich die Rolle, die die brandenburgische Kurfürstin Anna beim Xantener Vertrag 1614 spielte, durch den am Vorabend des Dreißigjährigen Kriegs Territorien aus der Erbmasse des letzten Herzogs von Jülich-Kleve-Berg an den Hohenzollernstaat fielen. Im Rahmen einer Lesung werden Archivalien über die Schicksale von Frauen am brandenburg-preußischen Hof im Wandel der Zeiten präsentier. Das ganz und gar nicht so geheime Staatsarchiv bietet darüber hinaus ab 10 Uhr Führungen durch seine Räume im Zwanzig-Minuten-Takt an und bereitet auch für Kinder ein Mitmachprogramm an, bei dem Teilnehmer jeden Alters historische Schriften kennenlernen und in ihnen üben, aber auch Briefe besiegeln und ihre Stammbäume gestalten können.

Laut Jürgen Kloosterhuis macht die Digitalisierung der Archivbestände gute Fortschritte. Abgeschlossen sei die Erfassung und Präsentation der Schatullrechnungen aus dem 18. Jahrhundert. Sie geben Aufschluss über die zum Teil beträchtlichen Ausgaben, die Friedrich II., der Große, zur Befriedigung seiner Luxusbedürfnisse und Bezahlung von ihm besonders nahestehenden Personen getätigt hat. Eine Edition dieser Dokumente wird vorbereitet. Wichtig war laut Kloosterhuis der Erwerb von Dokumenten aus der Regierungszeit dieses Monarchen. In den Kabinettsordres an einen Generalmajor geht es um angeblich mangelhafte Kampfleistungen preußischer Soldaten während des Siebenjährigen Krieges. Bisher noch nicht publiziert sind gleichfalls neu erworbene Briefe, die Friedrich II. an seinen Vertrauten, Kammerdiener Michael Gabriel Fredersdorff, gerichtet hat und in denen er sich als eine Art treusorgender aber strenger Vater und Freund erweist. Weitere Informationen zum Programm des Tags der Archive sowie über die Nutzung des Geheimen Staatsarchivs und seine Bestände auf der Website www.gsta.spk-berlin.de.

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