Die ersten Säulen stehen schon -
Barocker Schmuck wird nach und nach in die Wände des Humboldtforum eingefügt



Mit einiger Fantasie kann man sich vorstellen, wie das Berliner Schloss in ein paar Jahren aussehen wird.



Langsam wachsen die mächtigen Säulen im Innenhof des Humboldtforums in die Höhe.



Wilhelm von Boddien denkt schon heute an die angemessene Gestaltung des Schloss-Umfeldes. (Fotos: Caspar)

Mit einiger Fantasie kann man sich vorstellen, wie das als Humboldtforum wieder aufgebaute Berliner Schloss außen und innen aussehen soll. Die ersten Säulen werden vor einem Barock-Portal in einem der beiden Höfe aufgerichtet. Als jetzt zum Richtfest und zur Besichtigung der 590 Millionen Euro teuren Baustelle Berliner Schloss - Humboldtforum eingeladen wurde, erfuhren zahlreiche Besucher, was bis zur Eröffnung 2019 dort hinein kommen soll. Nach und nach erhalten die Wände außen und innen, die Treppenhäuser und die Portale im Innenhof ihre von Bildhauern und Steinmetzen nach alten Plänen, Fotos erschaffenen und originalen Bauteile zurück. Zahlreiche barocken Adler, Wappenschilder und Putten sowie Gesimse, Säulen und Kapitelle liegen zum Einbau bereit, und die ersten Monumentalsäulen stehen schon. Da sie so groß sind, dass nicht in einem Stück aufgerichtet werden können, wachsen sie von unten nach oben.

Manfred Rettig und Wilhelm von Boddien von der Stiftung Berliner Schloss - Humboldtforum und des Fördervereins Berliner Schloss e. V. sind mit dem Fortschritt der Baumaßnahmen zufrieden, alles liege im Zeit- und Kostenplan. Dank der vielen großen und kleinen Spenden seien alle Rechnungen für die Rekonstruktion der historischen Schlossfassade ausschließlich aus Spendengeldern beglichen worden, freut sich Wilhelm von Boddien. Zur Gestaltung des Schlossumfeldes sagt er, der Neubau könne nicht auf einer simplen Betonplatte stehen, sondern brauche seine historische städtebauliche Einbildung. Dazu gehöre die Anlage der Treppen und Terrassen sowie die Aufstellung des aus Rossebändigern, des Neptunbrunnens und weiterer Skulpturen an ihren ursprünglichen Standorten. „Wir tun alles, um Senatsbaudirektorin Regula Lüscher davon zu überzeugen, dass die Attraktivität des Humboldtforums spürbar erhöht wird, wenn das Umfeld stimmt und der figürliche Schmuck wieder da ist, wo er hingehört“, ist der Vorkämpfer der Schlossbau-Idee überzeugt. Er lasse den Einwand nicht gelten, dass die Rossebändiger im Kleistpark und der Brunnen vor dem Roten Rathaus mit den Jahren selber Denkmaleigenschaften angenommen haben und bestens zu den Plätzen passen, die ihnen nach dem Zweiten Weltkrieg zugewiesen wurden. Die Debatte über das Schloss-Umfeldes habe erst begonnen, und man werde auch die Meinung der Besucher jetzt bei den Tagen der offenen Baustelle einholen und weiterleiten.

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