Die Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz konnte ihren weltweit einzigartigen Bestand von handschriftlichen und gedruckten Musikalien sowie Dokumenten, Bildern und Büchern über das Leben von Komponisten, Dirigenten und andere Interpreten durch den Nachlass des Sängers Dietrich Fischer-Dieskau ergänzen. Neben Maria Callas und Enrico Caruso gehörte Dietrich Fischer-Dieskau zu den herausragenden Sängern des 20. Jahrhunderts. Der Professor an der Berliner Akademie der Künste und Autor zahlreicher Bücher über alte und neue Musikgeschichte hinterließ der Staatsbibliothek seinen kompletten Nachlass als Schenkung. Die Manuskripte, Briefe, Verträge, Noten, Fotos, Schallplatten und CDs aus dem Besitz des 2012 in Berlin verstorbenen Sängers sind in einhundert Kisten untergebracht und werden nach und nach von Spezialisten der Musikabteilung der Staatsbibliothek gesichtet, geordnet und publiziert. „Wir sind dem Sänger und seiner Familie für diese Schenkung außerordentlich dankbar und werden ihm anlässlich seines 90. Geburtstags am 28. Mai in unserem Haus II an der Potsdamer Straße eine Gedenkveranstaltung widmen“, sagt die sichtlich über die Schenkung erfreute Generaldirektorin der Staatsbibliothek, Barbara Schneider-Kempf. Dabei soll auch auf einem Flügel gespielt werden, der bei Konzerten von Dietrich Fischer-Dieskau erklang. Die Besonderheit bei diesem der Staatsbibliothek überlassenen Instrument ist, dass sich namhafte Pianisten auf ihm mit der Unterschrift verewigten, nachdem sie auf ihm gespielt hatten.

Den Staatsbibliotheken in Berlin und München eingegliedert wurde überdies das Archiv des Mainzer Musikverlags Schott. Der 1770 von Bernhard Schott gegründete Verlag besitzt einen Fundus, wie es ihn weltweit nicht noch einmal gibt. Zu dem Archiv gehören tausende Briefe und Erstausgaben berühmter Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin, Jacques Offenbach, Carl Orff, Maurice Ravel, Richard Wagner und vielen anderen Größen der Musikgeschichte. Viele dieser schriftlichen Hinterlassenschaften ergänzen auf das Beste das, was an Musikalien schon in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz vorhanden ist und erforscht wird.

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