Einheitsdenkmal lässt auf sich warten -
Weihe der Erinnerungsstätte auf der ehemaligen Schlossfreiheit erst 2017 möglich



Der Unterbau des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist erhalten, im Berliner Tierpark blieben von ihm vier monumentale Löwen erhalten. (Foto: Caspar)

Das für die ehemalige Schlossfreiheit vorgesehene Einheitsdenkmal wird frühestens 2017 fertig gestellt sein. Das wären 27 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung.

Für das vom Deutschen Bundestag am 9. November 2007 beschlossene Denkmal steht eine Bausumme von etwa zehn Millionen Euro zur Verfügung. Nach Information der Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ist das Genehmigungsverfahren für das Einheitsdenkmal immer noch nicht abgeschlossen. Wenn alles geklärt ist, könne mit dem Bau begonnen werden, für den etwa zwei Jahre veranschlagt werden. Eigentlich sollte das nach Plänen der Stuttgarter Agentur für Kommunikation im Raum Milla & Partner in Zusammenarbeit mit der Choreografin Sasha Waltz entworfene gestaltete Monument zur Erinnerung an die friedliche Revolution 1989/90 in der DDR und die Wiedervereinigung 1990 schon längst fertig sein. Doch wurde die für 2013 vorgesehene Weihe immer wieder verschoben und soll nun endlich 2017 stattfinden. Die Gründe dafür waren Unklarheiten beim künstlerischen Wettbewerb und die Trennung der beauftragten Künstler, aber auch die Entdeckung von Mosaiken des an dieser Stelle ehemals befindlichen Nationaldenkmals Kaiser Wilhelms I. aus dem Jahr 1897 Außerdem war und ist der Schutz von Fledermäusen im Unterbau dieses Monarchenmonuments zu beachten.

Das Freiheits- und Einheitsdenkmal mit dem Titel „Bürger in Bewegung“ auf dem Platz vor dem mit der Fassade des ehemaligen Berliner Schlosses geschmückten Humboldt-Forums besteht aus einer gewölbten Schale, die sich auf dem historischen Sockel des früheren Kaiser-Wilhelm-Denkmals steht. Wenn sich genügend viele Personen auf die eine Seite stellen, wird sich die Schale wie eine Wippe auf der anderen Seite nach oben bewegen. Das hat ihr bereits den Spitznamen Einheits- oder Merkelschaukel verschafft. Die Schale oder Wippe soll nach den Willen ihrer Gestalter die friedliche Bürgerbewegung symbolisieren, die zum Fall des SED-Regimes und zur Wiedervereinigung geführt hat. Die Schlüsselsätze der friedlichen Revolution „Wir sind das Volk. Wir sind ein Volk“ sind in das goldglänzende Metall eingelassen. Auf der Außenseite der Schale erkennt man Bilder von den Demonstrationen, die am 3. Oktober 1990 zur deutschen Wiedervereinigung geführt haben.

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