„Komm! Ins Offene...“ - Humboldt-Forum lädt Mitte Juni
zum Richtfest und zu Tagen der offenen Baustelle ein



Nach und nach nimmt das Humboldt-Forum die Konturen des 1950 abgerissenen Hohenzollernschlosses an, in Kürze kann man die Baufortschritte vor Ort betrachten. (Foto: Caspar)

Ganz Berlin und alle Gäste der Stadt sind zu Tagen der offenen Baustelle am 13. und 14. Juni 2015 unter dem Motto „Komm! Ins Offene....“ in das Humboldt-Forum eingeladen. Sie können sich an Ort und Stelle von den Fortschritten beim Wiederaufbau des 1950 abgerissenen Hohenzollernschlosses überzeugen und ins Gespräch mit Architekten, Bildhauern und anderen Bauleuten, aber auch mit Vertretern der Stiftung Preußischer Kulturbesitz kommen, die im Humboldt-Forum Exponate der noch in Dahlem befindlichen Sammlungen außereuropäischer Kulturen zeigen wollen. Mit von der Partie sind auch Mitarbeiter der Humboldt-Universität, deren historisch bedeutsame Sammlungen ebenfalls im Nachbau des Barockschlosses vertreten sein werden. Am 12. Juni wird das Richtfest gefeiert, und am Abend findet ein großartiges öffentliches Konzert statt.

Manfred Rettig, der Vorstand und Sprecher der Stiftung Berliner Schloss - Humboldt-Forum, freut sich darauf, dass Interessenten zuschauen können, wie die ersten barocken Fassadenteile eingebaut werden und weitere gezeigt werden können. Rettig beschreibt sein Gefühl, einen Beitrag für dieses Jahrhundertprojekt leisten zu können, als herrlich, ja als überwältigend. Er freut sich, dass in Neil MacGregor, dem Direktor des British Museums in London, der passende Mann für den Posten des Gründungsintendanten für das neue Ausstellungshaus mitten in Berlin gewonnen werden konnte. Ganz beruhigt ist er, dass von den 105 Millionen Euro für die Rekonstruktion der Barockfassaden fast die Hälfte bereits eingeworben sind. Im kommenden Jahr soll der Innenausbau begonnen und 2019 die Gestaltung der Außenfassade abgeschlossen werden. Schon jetzt kann man Fortschritte beim Bau der riesigen Schlosskuppel beobachten. Der Kuppelturm war schon zu Zeiten des Schlossbaumeisters und Meisterbildhauers Andreas Schlüter im frühen 18. Jahrhundert geplant, doch unterblieb die Ausführung, weil Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. als Nachfolger des hochverschuldeten Königs Friedrich I. sparen musste und das Geld seiner Untertanen viel lieber in seine Riesengarde, die Langen Kerls, steckte. Deshalb kommen alle Darstellungen der Hohenzollernresidenz aus dem 18. und dem frühen 19. Jahrhundert ohne Kuppel und Kuppelturm aus. König Friedrich Wilhelm IV. ließ ihn 1845 bis 1854 erbauen und fügte ihm die aus vergoldeten Buchstaben auf blauem Grund bestehende Inschrift „Es ist keinem anderen Heil, es ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn der Name Jesu. Zu Ehren des Vaters, dass im Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind“ bei. Der Spruch ist eine Zusammensetzung aus der Apostelgeschichte Kapitel 4, Vers 12 und dem Philipperbrief Kapitel 2, Vers 10.

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