Berlin zwischen Krieg und Frieden -
An sechs Stellen unserer Stadt wird an den Mai 1945 und die Folgen erinnert



Auf dem Alexanderplatz kann man die Situation 1945 mit der Wirklichkeit von heute gut vergleichen. (Foto: Caspar)

An sechs Stellen in Berlin wird an das Ende der NS-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren und die Folgen erinnert. Das geschieht unter freiem Himmel durch Ansichten von zerstörten Straßen und Plätzen und von Menschen, die in den Trümmern herum irren und sich neu orientieren müssen.

Ein großes Panoramabild zeigt den Alexanderplatz mit dem Bahnhof, dem Berolina- und dem Alexanderhaus und dem Kaufhaus Tietz, die alle in Trümmern liegen. Wenn man ein paar Schritte beiseite tritt, kann man den Alex von heute als lebensprallen Freiraum mit viel Publikumsverkehr betrachten. Auch auf dem Pariser Platz sind Bilder von damals ausgestellt, und zwar Ansichten vom zerstörten Brandenburger Tor mit den Resten der Quadriga obenauf beziehungsweise in die ehemalige Prachtstraße Unter den Linden hinein, in der Obdachlose liegen und an deren Seiten nur noch an den Umfassungsmauern erkennbare Häuser stehen. Ein ähnliches Kontrastprogramm gibt es auf dem Lustgarten, wo im Hintergrund eines Pferderennens die Ruine von Schinkels Altem Museum zu erkennen ist. Weitere Standorte der Open-Air-Aktion sind der Joachimsthaler Platz, wo es um die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen geht, der Wittenbergplatz, wo das Aufblühen von Kunst und Kultur nach den zwölf Jahren der NS-Diktatur geschildert wird, sowie am Potsdamer Platz, auf dem man Ansichten von damals mit der Wirklichkeit von heute vergleichen kann.

In Schrift und Bild wir an allen diesen und an weiteren Orten dokumentiert, wie die zerstörte Reichshauptstadt vor 70 Jahren langsam zu neuem Leben erwachte und wie die Bevölkerung unter den Bedingungen eines strengen Besatzungsregimes die schwierigen Verhältnisse zu meistern lernte. An der Aktion „Mai ´45 – Frühling in Berlin“ sind die Kulturprojekte Berlin, die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst sowie der Verein Berliner Unterwelten e.V. und weitere Institutionen beteiligt. Weitere Informationen im Internet unter www.berlin.de/mai45. Das Buch zur Ausstellung ist zum Preis von 5 Euro online und am Infopoint Pariser Platz erhältlich. Es erzählt mit mehr als 80 zum Teil unbekannten Fotos die dramatische Geschichte Berlins zwischen Krieg und Frieden, Ende und Anfang vor 70 Jahren.

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