Prächtiger Blick von der Dachterrasse -
Verlagerung des Neptunbrunnens näher ans Humboldt Forum ist noch nicht entschieden



In den kommenden Monaten wird die Schlosskuppel verkleidet und durch Aufsetzen der Laterne mit einem Kreuz obenauf vollendet.



Die von Bildhauern und Steinmetzen geschaffenen Architekturelemente aus schlesischem Sandstein werden in die Fassade des Schlüterhofs eingebaut. (Fotos: Caspar)

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat zehn Millionen Euro für die Sanierung und mögliche Versetzung des Neptunbrunnens an den alten Standort zwischen dem als Humboldt Forum wiedererstehenden Berliner Schloss und dem Marstall beschlossen, doch ist noch nichts entschieden. Berlins Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Andreas Geisel, begrüßt zwar "jedes finanzielle Engagement des Bundes in Berlin", weist aber auf aktuelle Diskussionen über die Zukunft des Rathausforums hin. Die Stadtdebatte "Alte Mitte - Neue Liebe", die sich mit der Gestaltung des Bereichs zwischen Fernsehturm und Spree beschäftigt, sei ausdrücklich ergebnisoffen. Solange dieser bürgerschaftliche Prozess nicht abgeschlossen ist, stehe eine Versetzung des Neptunbrunnens nicht zur Diskussion. Das verbiete der Respekt vor dem politischen Versprechen an die Berliner, den Dialog offen zu führen. "Berliner Stadtentwicklung wird in Berlin gemacht und nicht im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages" sagte Geisel als Reaktion auf den Vorschlag, den aus der Kaiserzeit stammenden Neptunbrunnen vom Rathausvorplatz nähe ans Humboldt Forum zu versetzen. Die Ergebnisse der Stadtdebatte sollen dem Abgeordnetenhaus im Frühjahr 2016 zur Entscheidung über die weitere Entwicklung des Areals einschließlich des Standorts für den Neptunbrunnen vorgelegt.

Manfred Rettig, Vorstand und Sprecher der Stiftung Berliner Schloss - Humboldt Forum, befürwortet die Umsetzung des von Reinhold Begas geschaffenen Brunnens an den ursprünglichen Standort. Der Bau des Humboldt Forums liege im Zeit- und Kostenrahmen, was für Berliner Verhältnisse ja leider nicht üblich ist. Die Gesamtkosten seien auf 590 Millionen Euro festgelegt. Diese Summe teile sich auf in 478 Millionen Euro, die der Bund aufbringt, 32 Millionen Euro vom Land Berlin und 80 Millionen Euro Spenden für die Mehrkosten bei der Rekonstruktion der historischen Schlossfassaden. Darüber hinaus wurden 25,5 Millionen Euro wurden für die Rekonstruktion der Kuppel sowie für die Innenportale II, III und IV und die Portaldurchgänge gespendet.

Bis Frühjahr 2016 soll das Gebäude witterungsgeschützt sein, ab Mai beginnen der Innenausbau und die technische Gebäudeausrüstung. Der Schlüterhof ist künftig Ort von Konzerten und anderen Veranstaltungen. Bis Sommer 2018 soll das Humboldt Forum baulich fertig gestellt sein, und dann können die außereuropäischen Sammlungen der Staatlichen Museen in die beiden Obergeschosse einziehen. Im ersten Obergeschoss richtet die Humboldt Universität ein Humboldt-Labor ein. Um den Schlüterhof herum befinden sich in diesem Geschoss auch Flächen für eine Ausstellung des Landes Berlin, das die Metropolenbildung der Stadt dokumentieren soll. Schließlich laden im Erdgeschoss große Veranstaltungssäle sowie Begegnungsflächen, Restaurants, Läden und Arkaden zum Verweilen ein.

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