Staatsbibliothek jetzt mit Kuppel
Silhouette und Bildhauerschmuck des kaiserzeitlichen Prunkbaues Unter den Linden in voller Schönheit wieder erlebbar



Mit einer 35 Meter hohen Kuppel erhielt erhält die vor über hundert Jahren nach Plänen
von Ernst von Ihne erbaute Bibliothek ihre Silhouette zurück, und Berlin hat eine Attraktion mehr.




In dicke Bücher vertiefte Gelehrte schmücken die Fassade der Staatsbibliothek und signalisieren
schon von weitem, welcher Geist in dem Monumentalbau weht. (Fotos: Caspar)

Wer dieser Tage auf der Straße Unter den Linden flaniert und zur Staatsbibliothek hinauf schaut, sieht da die wiederhergestellte Kuppel über dem Hauteingang. Sie war ein Kriegsverlust, und Jahrzehnte musste das 1914, unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg, eröffnete Haus ohne diese 35 Meter hohe Bekrönung auskommen und auch das ursprüngliche Dach verzichten, denn nach 1945 gab es da nur ein Flachdach, das man von der Straße nicht wahrnehmen konnte.

Die neue Kuppel überwölbt ein Magazin für Drucke und Schriften aus dem Altbestand der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek. In der DDR konnten in dem weitläufigen Komplex nur die dringendsten Raum- und Magazinprobleme gelöst werden. Die grundlegende Sanierung war der Stiftung Preußischer Kulturbesitz erst nach der Wiedervereinigung 1990 nach Plänen des Architekturbüros HG Merz als Sieger eines internationalen Architekturwettbewerbs möglich. Zu den Umbaumaßnahmen gehörten der Bau des Allgemeinen Lesesaals sowie eines weiteren Lesesaals für besonders wertvolle Bücher, Drucke, Handschriften und weitere bibliophile Kostbarkeiten. Außerdem erhielt die Staatsbibliothek moderne Tresormagazine, und es wird auch an die Einrichtung eines Buchmuseums gedacht, in dem die 1661 gegründete Bibliothek eine Auswahl ihrer Schätze zeigen will. Nach der für 2016 geplanten Gesamtfertigstellung aller Gebäudeteile wird das Haus rund 650 Benutzerarbeitsplätze haben. Im Rahmen der mehrere Jahre andauernden Generalsanierung wurde auch der figürliche Schmuck an der Fassade restauriert.

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