Durch einen Tunnel zur Reichstagskuppel

Der Deutsche Bundestag soll für Besucher durch ein neues Eingangsgebäude und einen unterirdischen Gang besser erschlossen werden



Lange Besucherschlangen sollen künftig unterirdisch vom Tiergarten
zum Reichstaggebäude geleitet werden. Die Baupläne für das
Empfangsgebäude und einen Tunnel werden derzeit ausgearbeitet.




Der umständliche Weg bis hinauf zur innen begehbaren Kuppel des Reichstagsgebäudes
soll in den kommenden Jahren verkürzt und vereinfacht werden. (Fotos: Caspar)

Der Deutsche Bundestag bekommt ein neues Besucherzentrum, das Ende der Warteschlangen an und in den grauen Containern an der Scheidemannstraße ist in Sicht. Noch in dieser Legislaturperiode sollen über die konkrete Ausgestaltung des Besucherzentrums für das aus der Kaiserzeit stammende Reichstagsgebäude entschieden werden. Im Bundesbauministerium wird das Empfangsgebäude als "politisch und architektonisch hoch bedeutsames Projekt" bezeichnet. Das Haus müsse sich gleichsam als Visitenkarte des Parlament am Rande des Tiergartens gegenüber dem Reichstagsgebäude durch eine herausragende Gestaltung behaupten.

Wer den Sitz des Deutschen Bundestags besichtigen will, muss sich erst einmal vor Containern anstellen. Dort löst man ein Besucherticket und muss sich Sicherheitskontrollen wie auf einem Flughafen unterziehen. Vom Neubau aus, der an der Stresemannstraße anstelle eines Restaurants und eines Souvenirshops erbaut werden soll, wird es künftig durch einen Tunnel unter der Erde in den Reichstag gehen. Die Überquerung der stark befahrenen Straße ist dann nicht mehr nötig. Die aktuell diskutierten Kosten von 150 Millionen Euro liegen deutlich unter den vom früheren Bauminister Peter Ramsauer genannten Kosten um 500 Millionen Euro. Zwei Drittel der jetzt festgelegten Summe werden für das oberirdische Besucherzentrum veranschlagt, ein Drittel für den Tunnel, durch den jährlich drei Millionen Besucher geschleust werden sollen.

Wann mit dem Neubau begonnen wird, ist nicht bekannt, doch scheint nun auch bei der Bundesregierung und Bundestagsverwaltung die Erkenntnis gereift zu sein, dass die jetzigen Zustände des höchsten deutschen Parlaments unwürdig sind und die Baumaßnahme endlich beginnen sollen. Der Neubau oberhalb und unterhalb der Erde wird dann auch dem besser gerecht, was die Inschrift über dem Eingangsportal "Dem deutschen Volke" verheißt.


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