Porzellan mit blauer Schrift n
Berlin plant für 2016 weitere Gedenktafel



In der Königlichen Porzellanmanufaktur werden die Gedenktafeln
hergestellt, die Texte werden von Fachwissenschaftlern verfasst.






Meistens hängt an Hausfassaden wie hier eine solche zur
Erinnerung an den Hauptmann von Köpenick am Köpenicker
Rathaus nur eine Tafel. Am Alten Stadthaus ehren
zwei Tafeln Stadtbaurat Ludwig Hoffmann. (Fotos: Caspar)

Die Hauptstadt ist voll von Gedenktafeln, an hunderten Häusern sind die in der Königlichen Porzellanmanufaktur gefertigten Platten mit blauer Schrift und dem seit 1763 verwendeten Kurzepter als Signet angebracht. Der Historische Beirat des Regierenden Bürgermeisters von Berlin hat jetzt die Ehrung von weiteren Persönlichkeiten durch das Berliner Gedenktafelprogramm für das Jahr 2016 erörtert und der Kulturverwaltung zur Umsetzung empfohlen. Zu dem Vorhaben sagte Kulturstaatssekretär Tim Renner, mit dem Historischen Beirat besitze Berlin ein Fachgremium, das für Unabhängigkeit und Transparenz der Entscheidungen über solche historische Stadtmarkierungen sorgt. "Ich freue mich, dass alle Facetten der Berliner Geschichte inklusive des Kolonialismus aus der Kaiserzeit und die gesamte kulturelle Vielfalt Berlins berücksichtigt werden." Der aus Historikern, Museologen, Denkmalpflegern und anderen Persönlichkeiten gebildete Historische Beirat hat bei seinen Empfehlungen die Aufgabe, ein Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen herzustellen und die kulturelle, gesellschaftliche und demographische Vielfalt zu beachten. Gleichzeitig will er Menschen mit Migrationshintergrund berücksichtigen, die verschiedenen historischen Epochen abbilden und Ausgewogenheit zwischen dem Ost- und dem Westteil der Stadt erreichen.

In diesem Jahr sollen folgende 13 Personen und Institutionen mit einer Berliner Gedenktafel geehrt werden: die Schauspielerin Elisabeth Bergner (1897-1986); der Sänger, Komponist und Schauspieler David Bowie (1947-2016); der Afrikaner und Kämpfer gegen den Kolonialismus Martin Dibobe (*1876); der Ärztliche Direktor des Kaiser-und-Kaiserin-Friedrich-Kinderkrankenhauses Heinrich Finkelstein (1865-1942); der Jurist und Politikwissenschaftler Ernst Fraenkel (1898-1975); die erste Medizinprofessorin in Preußen Rahel Hirsch (1870-1953); der Direktor des Nationaltheaters August Wilhelm Iffland (1759-1814); die Gewerkschafterin und Frauenrechtlerin Emma Ihrer (1857-1911); der Sozialdemokrat Franz Künstler (1888-1942); die Widerständskämpferin gegen das NS-Regime Hedwig Leibetseder (1900-1989); das Landhaus Oppenheim als kultureller Ort, den Franz und Margarete Oppenheim 1907/08 geschaffen haben; der Dirigent Kurt Sanderling (1912-2011) sowie die Ärztin und Sexualwissenschaftlerin Charlotte Wolff (1897-1986).

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