Lobhudelei und Hassgesänge
Spottmedaillen nehmen menschliche Schwächen kritisch aufs Korn und greifen verbrecherische Machenschaften an



Auf antikatholischen Medaillen des 16. Jahrhunderts bilden die Köpfe vom Papst, Kardinal und Teufel eine Einheit und werden damit gleichgesetzt.



Mit drastischen Bildern und Worten kämpften Martin Luther und seine Anhänger gegen die mit dem Teufel verglichene Papstkirche in Rom. Rechts führt der Wittenberger Mönch, Professor und Reformator die Gläubigen aus der Finsternis ans Licht. Die Gegenpartei war mit ihren Angriffen und Verdächtigungen ebenfalls nicht fein und menschenfreundlich.



Christian Mahler nimmt auf der Medaille von 1615 die Verschwendungssucht und die Geldverlegenheiten des braunschweigischen Herzogs Friedrich Ulrich satirisch aufs Korn und zeigt, wie der Landesherr Münzen über dem Welfenross ausschüttet und auf einem Seil einen Tanz zwischen Einnahmen und Ausgaben vollführt.



"Ich trage die Hörner daß Jedermann schaut - ein anderer trägt solche der es nicht traut" lautet die Botschaft der Hahnrei-Medaille aus dem frühen 18. Jahrhundert, mit der Männer lächerlich gemacht wurden, deren Frauen fremd gehen.



Die satirische Medaille von 1689 auf die Wahl eines neuen Papstes und einen Friedensvertrag zwischen Frankreich und dem Sultan in Algier zeigt, wie Ludwig XIV. Geld in einen von diesem gehaltenes Becken spuckt und unten in einen Nachttopf scheißt. Schon bald fliegt die mit den französischen Lilien geschmückte Bombe in die Luft. Die Medaille spielt darauf an, dass sich der Sonnenkönig mit einem "heidnischen" Potentaten einlässt, um gegen Kaiser Leopold I., den englischen König Wilhelm von Oranien und den Kurfürsten Friedrich III. militärisch vorgehen zu können.



Die satirische Silbermedaille aus dem Jahr 1686 schildert die Belagerung von Hamburg durch dänische Truppen, die von den selbstbewussten Bewohnern der Hansestadt die Erbhuldigung von König Christian V. und damit die Oberhoheit über die Hanse- und Hafenstadt verlangten. Dass der Plan nicht aufging, schildert die Rückseite der Medaille, wo der dänische Adler vergebens versucht, das Hamburger Lamm zu rauben. Bei Altona, der Schwesterstadt, ist das den Dänen gelungen. Sie gehörte bis zum deutsch-dänischen Krieg von 1864 und deutsch-österreichischen Krieg von 1866 zu Dänemark und ist heute ein Stadtteil von Hamburg.



Die Medaille von 1738 zeigt, wie der Leichnam des jüdischen Hoffaktors Süß Oppenheimer zur allgemeinen Abschreckung in einem eisernen Käfig zur Schau gestellt wird.



Erzherzogin Maria Anna mochte niederländische Spottmedaillen wie diese aus den Jahren 1742 und 1745 nicht in einen Corpus der ihrer Mutter Maria Theresia gewidmeten Medaillen von 1782 nicht aufnehmen. Die eine nimmt die Pragmatische Sanktion aufs Korn, durch die Maria Theresia, die Tochter des ohne männlichen Erben verstorbenen Kaiser Karl VI. starb, die Thronfolge im Habsburgerreich antreten konnte. Auf der Rückseite versuchen machtgierige Monarchen, das Königreich Böhmen unter sich aufzuteilen.







Friedrich der Große zieht auf der Medaille von Karl Goetz dem am 9. November 1918 entmachteten und in die Niederlande geflohenen kaiserlichen Deserteur Wilhelm II. an den Ohren. Darunter nimmt der Künstler Vertreter der Münchner Räterepublik kritisch aufs Korn und fasst sie als primitive Zeitgenossen und Freunde der russischen Bolschewisten auf. Indem sich Goetz über die Weimarer Verfassung lustig machte und ihre Gründer als Weimarer Waschweiber verunglimpfte, half er mit, dass es die neuen demokratischen Werte schwer hatten, sich zu etablieren und im Volk anzukommen. Die Spottmedaille auf den Hitlerputsch in München am 9. November 1923 dürfte den Nazis nicht gefallen haben. Goetz war nicht der einzige, der nach 1933 die Seiten wechselte und sich in den Dienst der NS-Kulturpolitik stellte. (Fotos/Repros: Caspar)

Ein spezielles Sammelgebiet ist das der satirischen Münzen beziehungsweise der Spottmedaillen. Analog zu Holzschnitten, Kupferstichen, Flugblättern und gedruckten Pamphleten aller Art hat man seit der Renaissance auch geprägtes und gegossenes Metall als Mittel der fürstlichen Selbstdarstellung beziehungsweise der Gegenpropaganda verwendet, um sich auf der einen Seite mit der Aura des Großen, Klugen und Starken, des Guten und Gerechten zu umgeben beziehungsweise die gegnerische Seite durch Spott und Hohn niederzumachen und zu verteufeln. Die Methoden der Verleumdung waren alles andere als fein. Bei politisch und religiös motivierten Kämpfen hat man den Gegner als Antichrist und Ungeheuer in Menschengestalt angeprangert und ihm alles erdenklich Schlechte an den Hals gewünscht.

Das Thema "Spott und Satire auf Münzen und Medaillen" ist ausgesprochen spannend und lehrreich, und es enthüllt trefflich, zu welchem Hass und welcher Niedertracht Menschen fähig sind, wenn es darum geht, sich gegenüber anderen Vorteile zu verschaffen und einmal errungene Positionen zu verteidigen. "Spottmünzen sind Schaumünzen, welche geschlagen werden, um eine Person oder Begebenheiten lächerlich zu machen. Freilich sind nicht alle mit einem feinen Stachel versehen", schreibt Carl Christoph Schmieder im "Handwörterbuch der gesammten Münzkunde" (Halle und Berlin 1811). Genannt wird unter anderem eine württembergische Medaille von 1738 auf den Hoffaktor Jud Süß, der des Hochverrats und Betrugs an seinem Herzog beschuldigt wurde und dessen Leichnam nach einem unfairen Gerichtsverfahren zur allgemeinen Abschreckung in einem eisernen Käfig zur Schau gestellt wurde. Die Nationalsozialisten haben den Fall 1940 verfilmen lassen, um Stimmung gegen Juden und den "Endlösung" genannten Massenmord an ihnen zu machen.

Papst, Kardinal und Teufel

Die gegen die "Ecclesia perversa" gerichteten Medaillen waren in einer Zeit populär, als nach der Lutherschen Reformation von 1517 die Katholiken und Protestanten erbitterte Glaubenskriege führten und halb Europa spalteten. Dargestellt ist auf den Medaillen der Kopf des Papstes mit der dreifachen Krone, der Tiara, und wenn man sie um 180 Grad dreht, dann erkennt man die Fratze des Teufels. Ähnlich gestaltet sind die Rückseiten, wo aus einem Kardinal der Teufel wird. Die Gleichsetzung des Stellvertreters Gottes mit dem Satan war infam, passte aber in die damaligen Hassgesängen, in die Propaganda des "Alles oder Nichts", die die eine Partei quasi in den Himmel hebt und die andere als Teil der Unter- und Gegenwelt sieht und sie in die Hölle wünscht. Die Spottmedaillen bestehen oft aus Silber, sie müssen recht populär gewesen sein, denn sie kommen auch als Nachgüsse vor, wohl weil die Prägeanstalten mit der Produktion nicht nachkamen und es leicht war, diese Stücke serienweise zu gießen. Die Bilder sind zumeist grob gestaltet, was darauf deutet, dass keine großen Könner am Werk waren. Manchmal hat man die Gussstücke nachziseliert, vergoldet und mit Henkeln versehen. Das deutet auf ihre Beliebtheit und auch ihre Verwendung als Schmuck.

In Zeiten der Gegenreformation wurde wider den 1543 verstorbenen Martin Luther und seine Anhänger gewettert, und es wurden Hasspamphlete und ebensolche Medaillen gegen sie verbreitet. Allerdings hält sich im Unterschied zu den oft mit satirischen Holzschnitten und Kupferstichen versehenen Flugschriften die Zahl der satirischen Rätsel-, Such- und Vexiermedaillen in Grenzen. Offenbar war es einfacher, Streitschriften zu drucken und zu vertreiben als sich der Mühe zu unterziehen, Stempel oder Gussformen anzufertigen, um aus ihnen Medaillen anzufertigen, die zudem nur einen begrenzten Empfängerkreis erreichten.

Liebe und Eifersucht, Geiz, Neid und Habsucht

Beliebt war und ist als Sammelstücke alles, was mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun hat, also Liebe, Wollust, Ehe, Ehebruch und Eifersucht, aber Geiz, Neid und Habsucht, Hochmut, Stolz, Faulheit und Wut. Wer sucht, der findet entsprechende Präge- oder Gussstücke, die in der numismatischen Literatur unter dem Stichwort "Miszellanmedaillen" zu finden sind. Hamburg-Sammler kennen sicher die satirischen Medaillen auf die Folgen von Teuerung und Wucher aus der Zeit vor und nach 1700 und weitere Stücke dieser Art, mit denen der um religiöse Fragen ausgebrochene Streit unter Geistlichen kritisch aufs Korn genommen wurde. Bekannt sind Hamburger Medaillen aus Silber und Gold, die Bestechung und Bestechlichkeit anprangern. In dem Katalog von O. C. Gaedechens "Hamburgische Münzen und Medaillen" (Hamburg 1854) und an anderen Orten sind diese zeit- und kunstgeschichtlich interessanten Stücke aufgelistet und zum Teil auch abgebildet.

Bei einer undatierten, jedoch aus dem Jahr 1708 stammenden Goldmedaille im Gewicht von zweieinhalb Dukaten (8,60 Gramm) handelt es sich um eine satirische Prägung auf die Bestechlichkeit einer nach Hamburg entsandten kaiserlichen Kommission. Goldene und silberne Hamburg-Medaillen aus dem frühen 18. Jahrhundert sind wahrlich keine Meisterwerke der Stempelschneidekunst. Auf der Vorderseite sieht man eine Hand, die einer unbekannten Person ein Geldstück reicht, während man auf der anderen Seite Augen durch gespreizten Finger blicken und damit Partei ergreift und Missstände beobachtend toleriert. Die Worte KOMSTU MIR ALSO - SO KOMME ICH DIR SO besagt, dass bestechliche Personen bei reichlichem Geldsegen über Gesetzesverletzungen und Verbrechen milde hinweg sehen. Hintergrund der Spottprägungen war, dass die hohen Herren unter der Leitung des Grafen Hugo Damian von Schönborn einen Streit um die Machtverhältnisse in der Hanse- und Handessstadt schlichten sollten. Ihre Unregierbarkeit drohte, und diese Gefahr sollte Eingriffe von "ganz oben" gebannt werden, eben durch die kaiserliche Kommission. In der Verfassungskrise ging es um die Frage, ob die höchste Staatsgewalt beim Rat oder der Bürgerschaft liegen soll. Man einigte sich darauf, dass die Gesetzgebung gemeinsam dem Rat und der Bürgerschaft obliegt. So bekam Hamburg 1712 eine Hauptrezess genannte Verfassung, die die Regierungsgewalt in die Hände von vier Bürgermeistern und 24 Ratsherren legte. Mit einer mehrjährigen Unterbrechung während der Besetzung durch französische Truppen zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde dieses Grundgesetz in Hamburg 1814 wieder in Kraft gesetzt. Die Teilung der Macht durch den Senat und die Bürgerschaft hatte bis zur Reichseinigung von 1871 Bestand.

Womit sich der Pöbel belustigte

Nach dem Dreißigjährigen Krieg beschworen die beteiligten Mächte ewigen Frieden, aber es dauert nur wenige Jahre, bis neue Konflikte gewaltsam ausgetragen wurden und sich die Erde auf den Schlachtfeldern blutrot färbte. Wo immer ein Sieg errungen, ein Friede geschlossen wurde, beeilten sich fleißige Graveure und Medaillenfabrikanten, diese Ereignisse auch auf geprägtem Metall zu verewigen. Die Zahl der Kriegs- und Friedensmedaillen ist Legion, ein langes Sammlerleben wird kaum ausreichen, alle oder nur die wichtigsten der Verherrlichung von Fürsten und Feldherrn angefertigten Stücke zu erlangen. Das Thema ist gut erforscht und publiziert, so dass man gezielt nach Belegen Ausschau halten kann und in den Angeboten des Münzhandels immer wieder auf bemerkenswerte Stücke trifft. So etwa auch auf volkstümliche Medaillen, die die Kontrahenten des Spanischen Erbfolgekriegs und des Nordischen Kriegs zu Beginn und der Schlesischen Kriege in der Mitte des 18. Jahrhunderts mit drastischen Bildern und Inschriften satirisch aufs Korn nehmen. Manche Stücke waren so drastisch oder unterirdisch gestaltet, wie wir heute sagen würden, dass sie in einen Corpus der der Kaiserin Maria Theresia gewidmeten Medaillen aus dem Jahr 1782 nicht aufgenommen wurden. Die Autorin des mit vielen Kupferstichen geschmückten Werks, Erzherzogin Maria Anna, eine Tochter der Maria Theresia, meint ausdrücklich "holländische so genannte Spottmedaillen, welche besonders währendem bayrisch-französischen Kriege herausgekommen, und den Pöbel mehrmal belustiget haben". Diese werde in diesem Buch ohnehin niemand suchen.

Aus dem 19. Jahrhundert kennen wir die in der Art französischer Kupfermünzen hergestellten Spottmedaillen, die Kaiser Napoleon III. mit einer preußischen Pickelhaube auf dem Kopf und seinen stolzen Adler als hässliche Eule verspotten. Umgearbeitete Münzen zeigen ihn überdies mit einer Kette um den Hals, so als ob er ein Staatsgefangener ist. Dass Spott- und andere Medaillen als Schmuck recht beliebt gewesen waren, zeigen Löcher, Henkel und Vergoldungen. Außerdem hat man der Länge nach zersägte Stücke in Schraubmedaillen verwandelt und kleine Bildchen in die Hohlräume gelegt. Volksmedaillen wurden auch vor und nach der deutschen Reichseinigung von 1871 hergestellt. Erinnert sei auch an Arbeiten aus Frankfurt am Main, die Ereignissen und Gestalten der Revolutionsjahre 1848/49 in Erinnerung halten.

Wilhelm mit Zylinder und Tabakspfeife

Aus dem frühen 20. Jahrhundert sind Stücke unter dem Stichwort "Wilhelm mit Zylinder" bekannt. Gemeint ist der deutsche Kaiser und preußische König Wilhelm II., der von 1888 bis zu seiner Abdankung während der Novemberevolution 1918 regierte und danach bis zu seinem Tod am 4. Juni 1941 im holländischen Exil lebte. Solange er an der Macht war, konnte man ihm nichts am Zeug flicken, denn das wäre als Majestätsbeleidigung streng geahndet worden. Indem fleißige Metallhandwerker sein Münzporträt veränderten, etwa wenn sie ihm einen kleinen Zylinder aus Silberblech auf den Kopf löteten oder ihm gravierte Tabakspfeife oder Zigarre in den Mund steckten, nahm man ihm den Nimbus eines Herrschers "von Gottes Gnaden" und degradierte ihn zur Zivilperson. Ab und zu werden im Münzhandel solche nach dem Motto "O Tannebaum, o Tannebaum, / Der Wilhelm hat in Sack gehaun. / Er kauft sich einen Henkelmann / Und fängt bei Krupp als Dreher an" umgestalteten Silberstücke angeboten.

Massiv kommentierte Karl Goetz mit seinen Spottmedaillen Ereignisse und Gestalten vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg. Er trug mit seinen drastisch gestalteten Arbeiten dazu bei, dass sich die Gräben zwischen dem Deutschen Reich und seinen Kriegsgegnern vertieften, und verunglimpfte Politiker, die sich nach dem Ersten Weltkrieg um die Erfüllung der Bedingungen des Versailler Friedensvertrag bemühten, als vaterlandslose Gesellen und skrupellose Erfüllungspolitiker. Goetz-Medaillen stellen, dem damaligen Zeitgeist folgend, Franzosen als widerliche "Untermenschen" dar, die es nur auf fremde Frauen abgesehen haben und die den besiegten Deutschen am liebsten den Hals umdrehen möchten.

Deutscher Michel und Nazizwerge

Karl Goetz schildert die schmachtvolle Fahnenflucht des Ex-Kaisers in die Niederlande, was von seinen markigen Sprüchen in besseren Tagen zu halten ist und wie er es sich fern der Heimat, auf einem dicken Geldsack sitzend, gemütlich macht. Andere Medaillen zeigen, wohin das gute Geld des "deutschen Michel" verschwindet und wie er durch die schreckliche Inflation um seine letzte Habe gebracht wird. Angeprangert werden auch die innenpolitischen, auf Machenschaften von Kommunisten und Bolschewisten zurückgehenden Zustände, doch feiert Goetz mit qualitätvollen Porträts berühmte Zeitgenossen und Persönlichkeiten der Geschichte, Kunst und Wissenschaft. Ob die Nationalsozialisten Karl Goetz eine Medaille auf das blamable Ende des Hitlerputsches am 9. November 1923 in München und ihre Verhöhnung als Zwerge mit Stahlhelm übel genommen haben, als diese zehn Jahre später an die Macht gelangten, beziehungsweise wie sie mit diesem "Ausrutscher" umgingen, müsste noch geklärt werden. Belegt ist nur, dass der Medailleur weiter arbeiten konnte, allerdings sind regimekritische Arbeiten nicht bekannt. Goetz passte sich dem von den Nazis geforderten Kunststil an und schuf Medaillen auf Hitler und andere Größen des so genannten Dritten Reichs sowie auf populäre Militärs und wichtige politische wie die "Heimkehr" des Sudetenlandes in das Deutsche Reich und den "Anschluss" Österreichs, beide 1938. Goetz-Medaillen feiern einerseits die Besetzung fremder Länder durch die Weltmacht in Zweiten Weltkrieg und prangern andererseits die Bombardierung deutscher Städte an.

Nach dem Ende der Naziherrschaft und des Zweiten Weltkriegs blieben Karl Goetz noch fünf Jahre, um mit Medaillen Zeitereignisse wie die Berliner Luftbrücke und die elende Versorgungslage der Bevölkerung zu kommentieren. In den Angeboten des Münzhandels kommen die von ihm geschaffenen seltenen Gussmedaillen und die häufigeren Prägemedaillen regelmäßig vor. Zitiert werden die 633 Medaillen des 1950 in München verstorbenen Künstlers nach dem Grundlagenwerk von Gunter W. Kienast "The Medals of Karl Goetz", das 1967 in Cleveland erschien und 1980 als Reprint neu aufgelegt wurde. Das Düsseldorfer Auktionshaus Felzmann hat am 4. November 2020 eine umfangreiche Medaillenserie dieses Ausnahmekünstlers versteigert und für den 3. März 2021 eine Fortsetzung der Auktion angekündigt.

Ein bisher weitgehend unerforschtes Gebiet sind die Medaillen aus der Zeit des Nationalsozialismus, mit denen Front gegen das so genannte internationale Judentum gemacht und Juden als Schänder des arischen Blutes, wie man sagte, und als geldgierige Raffkes dargestellt wurden, die über Leichen gehen und unerbittlich ausgemerzt gehören.

5. Januar 2021

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