Mit Puck durch die Welt der Archäologie -
Führer für junge Leser durch das Museum für Vor- und Frühgeschichte



Strichmännchen Puk ruft zum Rundgang durch das Museum für Vor- und Frühgeschichte. (Repro aus dem besprochenen Buch)



Die Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte erwartet im Langhansbau des Schlosses Charlottenburg die Besucher. (Foto: Caspar)

Die Arbeit von Archäologen und Ergebnisse ihrer Forschungen spannend und anschaulich Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, ist eine ebenso schwierige wie heikle Aufgabe. Komplizierte Sachverhalte müssen fachlich korrekt, aber faßlich geschrieben werden, und wer das nicht versteht, kann sich schnell vergaloppieren und in der Fachwelt blamieren.

Der Berliner Archäologe Benjamin J. Langner-Riemenschneider hat sich an diese Aufgabe gewagt und sie gut bewältigt. In seinem Buch mit dem leider wenig aufregenden Titel „Ein Museum im Buch. Ein Weg in die Vergangenheit“ lädt er ein ins Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, das auf eine 175jährige Geschichte zurückblickt und Herausgeber dieses Buches ist. Der mit Zeichnungen von Angela Buchholz, Meike Wehry und Daniela Hinz ausgestattete Ausstellungsführer hat 80 Seiten und kostet 14,80 Euro (ISBN 3-88609-511-8). Der Verfasser bedient sich eines pfiffigen Reisebegleiters. Er ist das Strichmännchen namens Puk, das in eine uralte Schale eingeritzt ist und, zum Leben erweckt, mit den Lesern beziehungsweise den Besuchern durch das im Langhansbau des Schlosses Charlottenburg untergebrachte Museum geht. Der kleine Museumstroll macht die Leser beziehungsweise Besucher unter anderem damit bekannt, wie sich die frühen Menschen das belebende Feuer verschafften, wie sie mit Steinwerkzeugen umgingen und sich mit gewebten Stoffen schützten oder Metall verhütteten und gossen. Puk zeigt, wie die frühen Erdenbewohner Getreide anbauten und Mehl gewannen, wie sie Tiere jagten und wie sie Hütten bauten. Angeregt durch witzige Zeichnungen sowie Fotos von Museumsexponaten, lernt man einiges über die Stein-, Bronze- und Eisenzeit kennen und wird auch in die Arbeitsweise der Archäologen eingeführt. Die mit einigem Humor gewürzten Schilderungen der oft ziemlich kriegerischen und auch nicht sehr komfortablen Lebensweise unserer Altvorderen machen neugierig auf die Ausstellung im Museum und enthalten auch für Erwachsene manche Neuigkeit. Das Museum für Vor- und Frühgeschichte im Langhansbau des Schlosses Charlottenburg ist Dienstag bis Freitag von 9-17 sowie am Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Helmut Caspar

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