Ein Häuschen für Schiller -
Restauriertes Marmordenkmal auf dem Gendarmenmarkt soll es im Winter trocken haben



Das gereinigte Denkmal von Friedrich Schiller mit seinen stummen Begleiterinnen auf dem Gendarmenmarkt soll demnächst eingehaust werden. (Foto: Caspar)

Berlin Mitte. Nach der Restaurierung des Schillerdenkmals auf dem Gendarmenmarkt überlegen Denkmalschützer, wie das 1871 vor Schinkels Schauspielhaus enthüllte Marmorstandbild des Dichters und seine vier Begleiterinnen in der kalten und feuchten Jahreszeit vor Regen, Frost und Schnee bewahrt werden können. Die Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes kämen damit einer schon lange bestehenden Forderung nach, dem von dem Bildhauer Reinhold Begas geschaffenen Standbild den gleichen Schutz angedeihen zu lassen wie den ebenfalls aus Marmor bestehenden Denkmälern der Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt vor der Humboldt-Universität sowie den Standbildern der Generale Bülow und Scharnhorst gegenüber der Neuen Wache, denen Holzhäuschen übergestülpt wurden.

Da zum Schillerdenkmal auch ein als Brunnen konstruierter Sockel gehört, auf dessen Rand die stummen Musen Platz genommen haben, wird die Einhausung nicht einfach sein. Angesichts der Kostbarkeit dieser Skulpturen sei es unerlässlich, der Denkmalanlage einen sowohl effektiven als auch ästhetisch ansprechenden Winterschutz zu geben, erklärt der stellvertretende Landeskonservator Klaus von Krosigk. Das gelte auch für die acht Figurengruppen, die auf der Schlossbrücke nach einer Idee von Karl Friedrich Schinkel an die Helden der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 erinnern.

Die Restaurierung des Schillerdenkmals kostete rund 15 000 Euro, die sich das Land Berlin und der Bezirk Mitte teilen, ergänzt durch eine Spende des Vereins „Freunde und Förderer Gendarmenmarkt e.V.“ Dabei wurde der schon recht angegriffene Marmor gereinigt und von Mikroorganismen befreit, die sich auf ihm angesiedelt hatten. Außerdem wurden Löcher Risse geschlossen und abgeschlagene Details wie Finger und Nasen durch carrarischen Marmor, aus dem auch die ganze Skulpturengruppe besteht, ergänzt. Von Rost befreit und neu gestrichen wurde auch das kostbar dekorierte schmiedeiserne Gitter, das das Schillerdenkmal umschließt.

Helmut Caspar

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